von Marielle Kreienborg
Sidonie-Gabrielle Colette hat sich als eine der führenden französischen Schriftstellerinnen ihrer Zeit einen Namen weit über Paris hinaus gemacht, überlebte zwei Weltkriege und bekam als erste Frau in Frankreich ein Staatsbegräbnis. Ihre Romane „Gigi“ und „Chéri“ haben es in weiblicher Starbesetzung, mit Audrey Hepburn und Michelle Pfeiffer in den Hauptrollen, bereits auf die große Leinwand geschafft. Nun steht die Schriftstellerin selbst im Mittelpunkt: Der gebürtige Engländer und „Still Alice“ Regisseur Wash Westmoreland verfilmt die Biographie der französischen Vordenkerin mit keiner geringeren als Keira Knightley in der Hauptrolle.
Die 33jährige Britin hat bereits historischen Stoffen wie „Stolz & Vorurteil“, „The Imitation Game“ und „Anna Karenina“ Leben eingehaucht, mit „Colette“ könnte eine dritte Oscar-Nominierung folgen, zumal Regisseur Wash Westmoreland bereits Julianne Moore in seiner Inszenierung der an Alzheimer erkrankten Universitätsprofessorin strahlen lassen hatte. Für „Still Alice“ gewann sie den Oscar als beste Hauptdarstellerin. Auch das Drehbuch für das bewegte Leben Colettes hat Wash noch gemeinsam mit seinem Kreativ- und Lebenspartner Richard Glatzer geschrieben, ehe dieser Anfang 2015 verstarb.
Sidonie-Gabrielle Colette ist eine junge Frau aus der französischen Provinz als sie mit 20 Jahren ihren Ehemann, den 14 Jahre älteren Kritiker Henry Gauthier-Villars, genannt Willy, kennenlernt und mit ihm nach Paris geht. Sie ist fasziniert von seiner Weltgewandtheit und der Pariser Freizügigkeit, doch der Ehemann erkennt das Schreibtalent seiner Frau und nutzt es gnadenlos für sein Ego und seine Geldsorgen aus. Doch nach und nach erwacht Colette im rauen Paris aus ihrem intellektuellen und sexuellen Dornröschenschlaf und beginnt, für ihre eigene (literarische) Stimme und künstlerische Freiheit zu kämpfen. Aber bis zu ihrer Nominierung für den Literaturnobelpreis ist es noch ein langer Weg, denn ihr Ehemann ist keinesfalls gewillt, seinen Goldesel einfach so ziehen zu lassen.
Das Biopic startet in den deutschen Kinos kurz nach der Jahreswende, am 03. Januar 2019. Doch eins können wir schon jetzt von Colette lernen: die Geschichte unseres Lebens sollten wir immer selbst schreiben.
Bilder: © DCM
Der Beitrag This Woman’s Work erschien zuerst auf Culture.