Das gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für Steine, weiß Clemens Richter von Wagner Preziosen.
Von Marielle Kreienborg
Ein echter Geheimtipp in Berlins schickem Westen! Eine kleine aber feine Schmuckschatulle hat sich Clemens Richter in der Mommsenstrasse 4 geschaffen, mit der Liebe zu historischem Schmuck, die er in vielen Jahren Experience bei Cartier fand und der Kompetenz einer Person, die das ganze Leben dem Schmuck gewidmet hat.
Wann immer er die Gelegenheit hat, schöne Steine, die im Gegensatz zu den üblichen Schmuckstücken geschnitzt sind und nicht geschliffen, kombiniert er sie mit geschliffenen Steinen, um ihre Gegensätze besonders formgebend herauszustellen.
Geschnitzte Steine geben dem Edelstein die Chance, seine Natürlichkeit zu bewahren. Hier kommt es nicht nur auf Farbe und Struktur des Steines an, sondern auch auf die Handwerkskunst und bildhauerische Fähigkeit des Schnitzers, der mit Geschick die schönsten Stellen des Steines modellierend hervorhebt.
Bei geschliffenen Steinen hingegen gilt, die größtmögliche Brillanz aus dem Stein herauszuholen, und mit speziellen Techniken wie dem Treppenschliff „Unreinheiten“ auszuschleifen. So verbindet Wagner Preziosen beispielsweise geschliffene Steine mit dem historischen Jade-Rad. Die weiße Jade versah er mit einer nachdunkelnden Bronzefassung, um ihren geschwungenen Rand besser sichtbar zu machen.
In dieser gegensätzlichen Kombination trifft Strenge auf Weiche, Rundungen auf Ecken, Härte auf Zartheit, Schlichtheit auf Opulenz: das Rad ist rund, der rosa Morganith ein abgerundetes Viereck, der zartgelbe Heliodor wiederum geradezu streng rechteckig. Was zunächst rund und verspielt scheint, entwickelt sich auf diese Weise nach oben zu einer immer klareren, konsequenten Strenge und auch die drei blitzenden pinken Turbaline bilden das perfekte Gegenstück zur eher sachlichen Rundung der Jade.
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