TIM RAUE I My Way
Den wilden Tim, der früher mit seiner Gang um die Kreuzberger Häuser zog, gibt es heute nicht mehr. Raue hat diese überschüssige Energie in seinen Weg als Sternekoch investiert. Gault-Millau-Punkte und Michelin-Sterne säumen seinen Weg und heute zählt der Berliner weltweit zu den besten seiner Zunft. In den Medien präsentiert sich der Umtriebige neuerdings als in sich ruhend und ein bisschen weise – der Titel seines gerade erschienen zweiten Kochbuchs „My Way“ hört sich an wie „kulinarische Memoiren“. Stimmt: Das Ex-Enfant terrible offenbart seinen Fans und Nachkochern nicht nur nach Komponenten aufgebaute Rezepte mit Asia-Touch, sondern gewährt auch Einblicke in sein privates Fotoalbum. Wegweisend!
Callwey Verlag, 2017
CHRISTOPH BRAND DAS PRINZIP SONNTAGSBRATEN I 7 Tage Heimatküche
Wenn Christoph Brand gerade nicht als „Fliegender Koch“ mit deutschen Hip-Hop-ern auf Tour ist oder als kochendes und grillendes Alphatier bei „Beef Das TV-Magazin“ über den Bildschirm flimmert, ist er ein handzahmer und bodenständiger Geselle. Der Bärtige aus Kassel hat sich einen Kindheitstraum erfüllt. Brands Großmutters-Zeiten-Rap ist die Neuinterpretation gutbürgerlicher Klassiker: Mit saiso-regionalen Zutaten kreiert er raffinöse Alltagsküche. Fleisch gibt´s dabei nur sonntags. Zwischen dem Geköchel pilgert er zu Schweinezucht, Weingut oder Käserei. Man möchte sich gerne sofort an seinen Tisch setzen.
(EMF) Edition Michael Fischer, 2017
ANTHONY BOURDAIN Appetites
Bourdain ist Rock ‚n‚ Roll – but cool down. Der Amerikaner mit französischen Vorfahren nimmt kein Blatt vor den Mund – zumindest, wenn er über Essen schreibt. Der ehemalige Spitzenkoch (Brasserie Les Halles in New York) entmystifizierte bereits seit über zwei Dekaden das Gedöns in den High-End-Küchen, in denen ein rüder Ton herrscht. Mit eigenem TV-Format ist er bereits durch alle Küchen der Welt getourt – lässt sich bekochen, kommentiert unaufgeregt, frei Schnauze, stets pointiert. In Appetites stellt er die lang ersehnte Essenz seiner Lieblingsgerichte vor. In diesem unkonventionellen Manifest geht es ihm um das echte Leben. Ungeschönt, mit hin gekleckerter Bebilderung, erinnert die Boudain´sche Kochfibel eher an einen Schlachtplan als ein Rezeptebuch. Aber Echtheit berührt.
Riva Verlag, 2017
HENNERK POLENSKI, FRANK OEHLER Die Zen-Gebote des Kochens
Wenn zwei kochen entspannt sich der Dritte. In diesem Fall der Leser, der kein Kochbuch im klassischen Sinne in der Hand hält sondern eine Art meditative Anleitung. Zen begleitet den Spitzenkoch Frank Oehler bereits seit vielen Jahren. Er kocht für den Augenblick und würzt seine Gerichte mit Werten wie Achtsamkeit, Natürlichkeit, Klarheit, Ehrlichkeit, Tradition oder Gelassenheit. Begleitet wird er von Zen-Meister Hinnerk Polenski, der mit Oehler die Kunst der Entschleunigung als Culinaricum Contemplativum zelebriert. Inspirierend, kreativ und völlig unverkrampft.
Kösel Verlag, 2016
ALAIN DUCASSE Nature II
Helàs! Le nouveau Ducasse ist bald da! Nach Nature folgt Ende Oktober der zweite Band. Natürlich, wohl sortiert und bien pour la santé – so sind die 150 Rezepte für Suppen, Salate, Hauptspeisen, Tartes, Desserts, Eingemachtes und Dips konzipiert. Gekocht wird mit Produkten, die transparent den Vierjahreszeiten zugeordnet sind. Tierisches Eiweiß, Salz und Zucker sind dabei ein So-gut-wie-no-go! Die aromatische Kraft frischer Kräuter, die sich maßvoll wie ein feiner Nieselregen über Frisch-Geerntetes legt, sind das A und O bei Maître Ducasse, der das Mediterrane liebt. Zeitlos-zeitgemäß.
Hädecke Verlag, 2017
Der Beitrag Die besten Kochbücher von Spitzenköchen erschien zuerst auf Food.